Sage
Wie die Stoiadler zu Ihrem Namen gekommen sein könnten...
Fast alle Gemeinden hier in der Gegend haben einen Zusatz - oder Spitznamen, der sich meißt auf eine alte Geschichte oder Sage begründet. So werden die Großbettlinger schon seit langer Zeit die "Stoiadler" genannt. Selbst gründlichste Recherchen konnten zu keinem Ergebnis führen, woher wohl dieser Name kam. Da man bei einer Narrenzunft jedoch immer nach der Herkunft eines solchen Namens gefragt wird, könnte man sich ja eine kleine Geschichte dazu ausdenken.
Es war im Jahre 1634, als ein gramgebeugtes Mütterlein sich in den Wald aufmachte um irgendetwas essbares zu suchen.
Sie hatte 15 hungrige kinderlein zu Hause sitzen und Ihr Mann war im 30 jährigen Krieg gefallen. Die Not war groß. Sie irrte im großen Staufenbühlwald umher, bald hierhin, bald dorthin, konnte jedoch nirgends etwas essbares finden. Da stieß auf einmal, wie aus heiterem Himmel, ein gewaltiger Steinadler aus den Lüften herunter und landete auf einer Lichtung. Das Mütterlein sah dies und folgte dem Steinadler. Er wies sie auf eine stattliche anzahl Steinpilze hin, die unter einem Baum wuchsen. Schnell sammelte das Mütterlein all die feinen Pilze ein, hatte tagelang genug für sich und ihre kinderlein zu Essen und konnte darüber hinaus noch all die Pilze verkaufen, die sie selber nicht brauchten. Sie dankte dem Steinadler und erzählte allen Leuten von dem großen Wunder im Walde und dem Steinadler, der sie und ihre Kinder aus schlimmer Not gerettet hatte.
So könnten die Großbettlinger zu ihrem Namen gekommen sein...
Oder war es vielleicht doch ganz anders???
Viele, viele Jahre später, nämlich im Jahre 2005, beschlossen ein paar junge Bürger aus Großbettlingen unter dem Spitznamen der Gemeinde, dem Stoiadler, eine Narrenzunft mit eigenem Häs zu gründen.